Die Geschichten sind gefunden, die Beteiligten begeistert und emsig beim Weiterentwickeln. Die ersten Story-Botschafter haben ihre Arbeit aufgenommen, der Chef hat beim letzten „all hands“ Meeting bella figura gemacht und war authentisch mit seiner Geschichte auf der Bühne. Und dann versandet das ganze Narrativ irgendwie in den sandigen Mühlen des Alltags. (Quartalsziele! Umsatz-Einbruch! Manager-Wechsel. Das Übliche eben…)

 Steter Tropfen höhlt den Stein.

Nachhaltigkeit heißt in der narrativen Kommunikation vor allem nachhalten. Wird die Story nicht weitererzählt, der Faden nicht aufgenommen, fehlen Bestätigung und Anerkennung der Leistung („siehste, habe ich doch gewusst, wieder so ein modischer Marketing-Schnellschuss“). Zu früh beendete narrative Projekte sind bei einer  Antibiotika-Kur: zu früh abgebrochen, schadet sie mehr als sie nützt… Für die Arbeit mit Geschichten heißt das: kein Return on Investment und  erfahrungsgemäß böses Blut in der Kaffeeküche.. Vor allem die Vertreter von der Bulletpoint-Fraktion sind dann schnell mit ihrem Urteil „bringt ja alles nichts, hab ich ja gleich gesagt, wir machen das mit den Fähnchen“ bei der Hand.

 Kurz und kräftig, lang und stetig

Starke narrative Kommunikation entfaltet ihre Wirkung emotional sofort (Taschentücher! An den Lippen hängen! Seufz!), braucht aber auch eine langfristige Perspektive. Man sollt ein einem Jahr noch mit Stolz und gutem Gewissen auf die Geschichten zurückblicken können, die man gemeinsam zuvor entwickelt hat. Also lieber von vornherein langfristig im Kommunikations-Budget und den ToDo-Listen aufführen. Wie kann die narrative Struktur innerhalb eines Themenkomplexes & Zeitraums skaliert werden? In die Planung mit einbezogen werden? Kontroll-Mechanismen und Erfolgs-Kriterien festlegen, damit Quantität und Qualität messbar werden. Mindestens ein Jahr im voraus planen, wann und wo sich günstige Gelegenheiten ergeben, Stories weiterzuentwickeln und ihnen eine Bühne zu geben. Messen, Kunden-Events, Partner-Veranstaltungen, Sponsorships sind schicke Spotlights, aber auch unternehmens-interne Weiterbildungen.

Story-Kern und Markenbotschaft sollten eine symbiotische Partnerschaft eingehen.

Wie kann der Kern der Geschichte(n) kampagnen-fähig gemacht und nachhaltig verankert  werden? Dann können Marketing und Kommunikation das Narrativ auch cross- oder transmedial weiterentwickeln und es wird intern und extern immer wieder sichtbar. Storytelling als Kommunikationsform kann leichter crossmedial laufen, wenn ich mich narrativer Elemente konsequent und über den kompletten Prozess hinweg bediene.  Egal, ob in der  PR, in der Flyer- Headline oder der Event-Einladung.

 Um die Ecke denken oder über Bande spielen…

Das Momentum lässt sich leichter halten, wenn das Budget auf mindestens ein Jahr gesichert ist, Aktivitäten so konkret wie möglich geplant sind und vielleicht sogar ein hausinterner Sponsor gefunden ist. Möglichst jemanden, der der Idee emotional SEHR verbunden ist. Und je höher im Ranking, desto besser. Top down hat (immer noch) mehr Macht. Vielleicht kommt Verstärkung ja aus unerwarteter Ecke und verbreitert die Basis. Auch ein Controller kann Story-Botschafter werden…

Falls Sie dabei eine helfende Hand brauchen, freu ich mich über Mail, Telefon oder Rauchzeichen…